Ode an Nippes – Warum ich über Parkbänke entscheiden will

Jetzt mache ich es offiziell. Ich werde am 13. September 2020 zur Kommunalwahl antreten. Ich möchte in die Bezirksvertretung Nippes. Ich kandidiere auf Listenplatz 1. Warum ich das mache erkläre ich hier. Spoiler: Es geht mir nicht um Geld, sondern um mein wundervolles Veedel Nippes und die Menschen, die hier leben.

Politik ist doch was Unanständiges!

Nun, worum geht es in der Politik und insbesondere in der Kommunalpolitik? Viele glauben, es geht den Menschen in der Politik in erster Linie um sich selbst. Um Geld und persönliche Vorteile. Ich kann das für mich ausschließen. Tatsächlich investieren die Menschen in der Kommunalpolitik im Durchschnitt ca. 30 Stunden pro Monat für ihr Ehrenamt. In Köln bekommt man dafür ca. 500 € im Rat und ca. 270 € in der Bezirksvertretung an Aufwandsentschädigung. Selbst im Rat, in dem über Millionen entschieden wird, bekommen die Mitglieder kein „Gehalt“. Ich finde, das ist eigentlich unwürdig für eine Metropole wie Köln. In Parteien, wie meiner SPD, gibt man übrigens einen erheblichen Teil der Aufwandsentschädigung an die eigene Partei für zukünftige Wahlkämpfe etc.. Wer mehr darüber erfahren will, dem empfehle ich diesen Artikel über den Einsatz ehrenamtlicher Kommunalpolitiker.

Henning Meier

Auch mit den persönlichen Vorteilen ist das so eine Sache. Meistens wird man vor allem für die schlechten Dinge im Veedel (mit-)verantwortlich gemacht. Man begegnet zudem viel Anfeindung und teilweise sogar Hass. Auch in Köln kam es schon zu solchen Übergriffen und die engagierten Menschen beklagten fehlenden Respekt, wie bspw. mein Genosse Marco Pagano vor zwei Jahren.

Veedel in Köln bedeuten Zusammenhalt

Warum aber dann der ganze Stress? Warum will ich meine Freizeit u.a. damit verbringen, in der Bezirksvertretung über Parkbänke, Straßenbeleuchtung und Mülleimer mitzuentscheiden?

Die Antwort ist relativ einfach. Bei all dem Chaos und den Problemen, die wir in unserer heutigen Zeit haben, zeigen mir unsere Veedel und insbesondere mein Nippes, dass es mit den Menschen funktionieren kann. Ich sehe so viele Menschen, die aufeinander Acht geben, die zusammen leben, lachen und zusammen wachsen. Hier leben komplett verschiedene Menschen an einem Ort und es funktioniert. Natürlich gibt es hier dieselben Probleme wie auch woanders. Aber am Ende leben hier viele Menschen mit komplett unterschiedlichen Hintergründen zusammen. Das gilt für die Herkunft, die Hautfarbe, den Verdienst, das Alter oder andere Dinge, die eigentlich die Menschen verschieden erscheinen lassen. Aber es funktioniert (noch).

Sonnenuntergang über den Dächern von Nippes

Das „Noch“ ist der Hauptgrund, warum ich mich einbringen möchte. Es gibt trotzdem vieles, was man verbessern kann und muss. Die Gefahr, dass Menschen aufgrund ihres Alters, ihres Einkommens oder ihrer Herkunft bald (mehr) Probleme haben könnten, ist groß. Wir können noch viel mehr. Aber nur, wenn wir alle zusammenhalten und zusammen wachsen. Ich möchte den Menschen zuhören und die vielen unterschiedlichen Interessen unter einen Hut bringen. Das wird nicht einfach. Aber ich freue mich auf die Chance. Daher stehe ich auf Listenplatz 1 für die Bezirksvertretung. Daher werde ich liebend gerne meine Freizeit für Parkbänke, Straßenlaternen und Mülleimer investieren. Insbesondere aber vor allem für die kleinen und größeren Sorgen und Anliegen meiner Nachbarinnen und Nachbarn.

Am 13. September: Wählen gehen!

Unabhängig davon, wo in Köln man wohnt: Es ist wichtig, am 13. September wählen zu gehen! Die Menschen, die jetzt auf der Straße sind und auf Flyern und Plakaten ihr Gesicht zeigen, machen es nicht für sich. Sie machen es für uns alle. Nippes kann mehr. Köln kann mehr.

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